Vergleichsfunde
Angeregt durch die zunächst eingeführten, dann nachgeahmten Apa-Schwerter setzte gegen Ende der Frühbronzezeit, um 1700 v. Chr. eine lokale Fertigung von Schwertern in Mittel- und Nordeuropa ein. Dazu zählen leicht geschweifte, oft verzierte Klingen mit verstärktem Mittelgrat. Sie werden nach einem Fundort in Niedersachsen Sögel-Klingen genannt. Die Schwerter von Nebra sind letztlich eine Kombination von Apa-Schwertern nach ungarischem Vorbild und den in Nordeuropa beheimateten Sögel-Klingen. Die metallenen Halbschalengriffe der Schwerter von Nebra sind selten belegt.
Während die Schwerter aus dem Nebraer Depot außergewöhnliche und einzigartige Stücke sind, gehören Beile, Armspiralen und Meißel zum gut bekannten, üblichen Fundinventar in Mitteldeutschland. Die Beile sind nach ihrer Form gut zeitlich einzuordnen und bilden eine Grundlage für die Datierung der Niederlegung des Hortes. Meißel mit geknicktem Rand finden wir in dieser Zeit zwischen den Alpen und Südskandinavien. Sie tragen in der Regel deutliche Gebrauchsspuren wie das Stück aus Nebra. Die beiden Armspiralen, nach Aussagen der Finder zwei ursprünglich vollständige Schmuckstücke, sind bei und nach der Bergung in zahlreiche Fragmente zerbrochen. Solch einfache Armspiralen kennen wir aus zahlreichen Hortfunden, ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt in Mitteldeutschland.