Im Jahr 2020 beschloss das Land Sachsen-Anhalt die Gründung eines Instituts für Landesgeschichte, das als Abteilung Teil des Landesamts ist. Damit wurde dem vielfach artikulierten Bedürfnis nach institutioneller Stärkung landeshistorischer Forschung und Vermittlung in Sachsen-Anhalt Rechnung getragen.
Landesgeschichte ist nicht nur eine traditionsreiche Teildisziplin der Geschichtswissenschaften, sondern steht auch im Schnittfeld gesellschaftlicher Orientierungsbedürfnisse und föderaler Kulturpolitik. Gerade in einem Land wie Sachsen-Anhalt – mit heterogenen Wurzeln und territorialen Traditionen – wird eine starke landesgeschichtliche Forschung benötigt. Sie stellt die Grundlagen für die Auseinandersetzung mit dem reichen historischen Erbe des Landes bereit und erarbeitet Deutungsangebote für die Beschäftigung mit der Vergangenheit im regionalen Rahmen. Kennzeichnend für Landesgeschichte ist eine epochale (vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte) und thematische Breite.
Die Arbeit der Abteilung ›Institut für Landesgeschichte‹ konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte:
1. Initiierung und Durchführung von Forschungsprojekten, sowohl in der Grundlagenforschung (Quelleneditionen, Handbücher) als auch in der themenbezogenen Projektforschung,
2. Vermittlung landeshistorischen Wissens an die Öffentlichkeit in Form von Publikationen, Vorträgen und Tagungen,
3. Vernetzung mit den landeshistorischen Akteuren und Partnern innerhalb und außerhalb des Landes (Historische Kommission, Geschichtsvereine, Archive, Museen, Stiftungen, landeshistorische Forschungsinstitute der Nachbarländer) und
4. Mitwirkung an der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses (universitäre Lehre, Betreuung von Qualifikationsarbeiten).
Tagung Freunde unserer Ordnung? Nationalismus und transnationale Vernetzung in der Deutschen Volkspolizei und der Staatssicherheit
Abschlusstagung des Projekts ›Institutioneller Rassismus in den Sicherheitsbehörden der DDR am Beispiel der Bezirke Magdeburg und Halle, 1949 bis 1989/90‹ (IRiS).
Abgeschlossenheit und Homogenität der DDR-Gesellschaft waren in den vergangenen Jahren Gegenstand sowohl wissenschaftlicher Studien als auch öffentlich-medialer Auseinandersetzungen. Kontrovers wurde dabei auch das Verhältnis von propagandistischem Anspruch und gesellschaftlicher Wirklichkeit diskutiert. Ziel der Konferenz ist es, dieser Differenz in der Arbeit der Volkspolizei als eines bisher wenig beleuchteten Akteurs nachzugehen und den Vergleich mit der Staatssicherheit zu suchen, um die Besonderheiten im Agieren der Volkspolizei herauszustellen.
Landeshistorische Vortragsabende
Mit einer eigenen Vortragsreihe werden in loser Folge Themen und Aspekte der landeshistorischen Forschung vorgestellt. Mehr Informationen zu den ›Landeshistorischen Vortragsabenden‹ finden Sie im Vortragskalender, sobald neue Termine feststehen.
Institutioneller Rassismus in den Sicherheitsbehörden der DDR
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt in die Förderlinie ›Aktuelle und historische Dynamiken von Rechtsextremismus und Rassismus‹ aufgenommen und wird für drei Jahre von 2023 bis 2025 gefördert. Forschungsgegenstand sind Formen des institutionellen Rassismus in Sicherheitsbehörden der DDR. Der Fokus liegt auf den Bezirken Magdeburg und Halle und umfasst den gesamten Zeitraum des Bestehens der DDR von 1949 bis 1989/90.
Veröffentlichungen zur Landesgeschichte
Die Arbeitsergebnisse aus dem Tätigkeitsbereich der Abteilung ›Institut für Landesgeschichte‹ und Forschungen zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts werden regelmäßig in Einzelbänden sowie Zeitschriften des Landesamts veröffentlicht.
Prof. Dr. Michael Hecht
Abteilungsleiter
+49 345 29397-99
mhecht@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Andreas Stahl
Referent für Querschnittaufgaben
+49 345 29397-50
astahl@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Dr. Gerrit Deutschländer
Referent für Geschichte des Mittelalters
+49 345 29397-95
gdeutschlaender@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Dr. Jan Kellershohn
Referent für Neueste Geschichte/Zeitgeschichte
+49 345 29397-96
jkellershohn@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Sarah Schröder
Referentin Grünes Band (Baudenkmalpflege)
+49 345 29397-19
sschroeder@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Justus Vesting
Referent Grünes Band (Historische Forschung)
+49 345 29397-93
jvesting@lda.stk.sachsen-anhalt.de
PD Dr. Christian Dietrich
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt ›Institutioneller Rassismus in den Sicherheitsbehörden der DDR‹ (IRiS)
+49 345 29397-91
cdietrich@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Yves Müller
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt ›Institutioneller Rassismus in den Sicherheitsbehörden der DDR‹ (IRiS)
+49 345 29397-92
ymueller@lda.stk.sachsen-anhalt.de