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Havelberg – Dom

August 2025

Der Dom Sankt Marien mit seinen Stiftsgebäuden in Havelberg ist ein Baudenkmal von national besonderer geschichtlicher, kulturell-künstlerischer und städtebaulicher Bedeutung. Die Kathedrale des 946 gegründeten Bistums Havelberg, eine um 1150 begonnene und 1170 geweihte romanische Backsteinbasilika, ist vom gotischen Umbau und der Restaurierung im 19. Jahrhundert geprägt. Das gesamte Ensemble wurde im Lauf des 13. Jahrhundert vervollständigt, 1279 bis 1330 datiert der gotische Umbau des Doms, im 14. und 15. Jahrhundert erfolgten die Einwölbung sowie Aufstockung des Kreuzgangs, 1840 bis 1842 die erste Restaurierung durch Ferdinand von Quast und 1885 bis 1890 die Fortsetzung durch Friedrich Adler und Ludwig Persius. 1907/1908 wurde der Westturm erhöht

Als Institution wurde das 1150 durch Bischof Anselm gegründete Prämonstratenserstift im Jahr 1506 zunächst in ein weltgeistliches Domstift, dann im Zuge der Reformation 1580 in ein evangelisches Domherrenstift umgewandelt. Die Stiftsgebäude sind durch Umnutzung in der Vergangenheit teilweise verändert, seit 1906 befindet sich dort im Obergeschoss das Prignitz-Museum. Die in ihrem Bestand weitgehend vollständig erhaltene Gesamtanlage von Dom und Klausur ist von stadtbildbeherrschender Bedeutung, orts- und landesgeschichtlichem Wert und hohem architekturgeschichtlichem Rang. Der um 1150 begonnene Ostflügel der Klausur gehört zu den ältesten erhaltenen Backsteinbauten des norddeutschen Raums. Die reiche Ausstattung des Doms mit Kunstwerken des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist von überregionaler kunstgeschichtlicher Bedeutung. Der Havelberger Dom ist die nordöstlichste Station auf der Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt. Bekannt ist seine Ansicht von Süden her, auf dem Berg über der Havel und der kleinen Stadtinsel (Abbildung 1) thronend, nahe der Mündung in die Elbe.

Bei gutem Wetter wird der Dom mit einer reversiblen Bühne und Sitzgelegenheiten im windgeschützten Kreuzgarten (Abbildung 2) zum festlichen Rahmen für Veranstaltungen, wie das Jubiläumskonzert ›120 Jahre Prignitz-Museum‹. Aus der Turmlaterne von 1907/1908 heraus gelang in Richtung Südosten eine Momentaufnahme der Dachlandschaft des Havelberger Doms, wie sie inzwischen nicht mehr so zu sehen ist. Die Bibereindeckungen von Haupt- und Seitendächern der Basilika wurden im Zuge der dringend nötigen Sanierungen der geschädigten, zum Teil mittelalterlichen Dachwerke sukzessive bereits erneuert. Die Dachwerksanierung wurde mit Bestandsuntersuchungen vorbereitet. Die Neueindeckung der Klausurgebäude des Domstifts mit Kirchenbibern, bisher gemischt aus diversen Farbschlägen verschiedener Reparaturen und Umdeckungen, folgt in finanzierbaren Abschnitten. Auch die Turmeindeckung mit kannelierten Mönch-Nonne-Ziegeln harrt ihrer nächsten Reparatur.

Text: Luise Schier
Online-Redaktion: Sarah Krohn

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