Jahrgang 2025

Menhire, bretonisch für ›lange Steine‹, sind vom Menschen aufgerichtete, meist einzeln oder in kleinen Gruppen in der Landschaft stehende Steine. Die meisten wurden in der Jungsteinzeit vor 5000 bis 6000 Jahren gesetzt und besonders in der Bretagne kommen sie mancherorts in langen Reihen vor. Aber auch in Mitteldeutschland haben einige bis heute als steinzeitliche Relikte überdauert. Es ist davon auszugehen, dass die meisten in den vergangenen Jahrtausenden verloren gegangen oder sogar bewusst zerstört worden sind. Begonnen hat man damit bereits in der Jungsteinzeit. Der Neufund eines solchen Monumentes ist daher sehr selten und insbesondere von großer Bedeutung, wenn sich Hinweise auf den Umgang mit diesen schweren Steinen in prähistorischer Zeit gewinnen lassen.

Zwischen Mai und November 2024 führte das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt umfangreiche Untersuchungen auf dem Gelände des Versandzentrums der Hermes Fulfilment GmbH in Haldensleben, Bördekreis, durch. Auf einer Fläche von 5.900 Quadratmetern legten Archäologen 908 Befunde frei und sicherten über 11.000 Funde. Die Ergebnisse reichen von mittelalterlichen Relikten bis hin zu bedeutenden Spuren aus der frühen Bronzezeit, die Einblicke in die Geschichte der Region geben.

Vom 15. Mai bis 19. Juni 2013 fanden auf einem circa 8200 Quadratmeter großen Grundstück nördlich der Wittenberger Altstadt archäologische Untersuchungen im Vorfeld des Baus einer Parkierungsanlage statt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde eine Reihe von Gebäuden auf dem Areal errichtet. Durch die Unterkellerung dieser Bauten und weiterer Bodeneingriffe war fast die gesamte Fläche gestört, sodass kaum noch archäologische Befunde anzutreffen waren. Dennoch wurden die vor Ort tätigen Archäologinnen und Archäologen fündig.

Im Zuge des Ausbaus der Trinkwasserversorgung wurde zwischen den Ortschaften Gleina (Burgenlandkreis) und Mücheln (Saalekreis) eine circa sieben Kilometer lange Wasserleitung verlegt. Dieser Bauabschnitt sorgt nun für die Anbindung von weichem Wasser aus der Rappbodetalsperre im Harz. Die Südwest-Nordost gerichtete Trasse verlief durch ein vorgeschichtliches Siedlungsgebiet mit obertägig erhaltenen Grabhügeln, die heute zum Großteil im Gelände nicht mehr erkennbar sind.