Veltheimsburg, Hohe Börde, Ortsteil Bebertal
März 2022
Am Standort der Veltheimsburg existierten ursprünglich zwei Burgen: die Bischofs- und die Markgrafenburg. 1179 wird die Bischofsburg erstmals urkundlich erwähnt, sie ist aber sicher älter. Die Burg der Markgrafen von Brandenburg entstand wohl in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Nachdem es zu Streitigkeiten zwischen Bischof und Markgraf um die Besitzrechte an der Burganlage gekommen war, erwarb das Erzstift Magdeburg die Lehnsherrschaft über beide Burgen und belehnte damit 1259 die Markgrafen. Nach dem Verlöschen der Askanier wurde die Bischofsburg an wechselnde Besitzer verpfändet und später in eine Domäne umgewandelt. Die Markgrafenburg wurde 1437 an die Herren von Veltheim verlehnt, die sie später in ihren Besitz brachten.
Sichtbarster Rest der ehemaligen Bischofsburg ist der runde Bergfried aus Porphyrquadern mit einer Höhe von circa 30 Metern. Der ursprüngliche Eingang befindet sich auf circa elf Metern Höhe, der Durchmesser beträgt 9,8 Meter. Der ebenerdige Eingang und die Zinnenbekrönung sind eine moderne Zutat. Nördlich davon befinden sich noch Mauerreste eines ehemaligen Wohnbaus. Das Gelände der ehemaligen Bischofsburg wurde unter Otto August von Veltheim (1798 bis 1848) als Landschaftspark gestaltet.
Von der Markgrafenburg sind keine sichtbaren Reste erhalten. Auf ihrem Gelände entstand die heutige Veltheimsburg. Hier wurde im 18. Jahrhundert auf der Nordseite das Gutshaus errichtet. Der zweigeschossige, elfachsige einfache Putzbau mit Walmdach erhielt an beiden Seiten Erweiterungsbauten. Ab 1882 wurde das Neue Schloss östlich an das Gutshaus angebaut. Hierbei handelt es sich um einen lang gestreckten zweigeschossigen Bau, der aufwendig im Stil der deutschen Renaissance errichtet wurde. Ihn zeichnen Risalite, Türmchen, Erker, Balkone und Loggien sowie eine bewegte Dachlandschaft aus. An der Nordseite befindet sich ein oktogonaler Turm mit Schweifhaube und einem Stallvorbau mit Taubenhauserker (Abbildung 1). Auch das Innere erhielt eine opulente Ausstattung unter anderem mit Holzvertäfelungen (Abbildung 2).
Text: Uwe Steinecke
Online-Redaktion: Anja Lochner-Rechta