Die Presseinformationen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) vor 2025 finden Sie im Archiv der Presseinformationen.
9. Juli 2025
Archäologie am SuedOstLink: Eine jahrtausendealte Kulturlandschaft bei Krauschwitz – Herausragende Bestattungen der Schnurkeramik mit tierzahnbesetzten Taschen entdeckt
Im Vorfeld des Baus der Gleichstromverbindung SuedOstLink finden derzeit in enger Abstimmung mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz archäologische Untersuchungen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt statt. An verschiedenen Stellen entlang des Trassenverlaufs ermöglichen diese Einblicke bedeutende, mitunter überraschende neue Erkenntnisse zur Nutzungsgeschichte der seit Jahrtausenden besiedelten Kulturlandschaft zwischen Wolmirstedt und der südlichen Landesgrenze bei Droyßig. Besonders aufschlussreich sind die Befunde, die derzeit bei Krauschwitz im Burgenlandkreis untersucht werden. Unter anderem wurde eine mittelneolithische Kulturlandschaft mit fünf rund 6.000 Jahre alten Grabhügeln der Baalberger Kultur entdeckt. Zudem fanden sich in dem Bereich mehrere weitere Bestattungen der Schnurkeramischen Kultur des 3. Jahrtausends vor Christus, die sich durch die Beigabe von reich verzierten Taschen mit Tierzahnbesatz auszeichnen.
3. Juli 2025
Nachweise für umfangreiche Fettgewinnung durch Neandertaler vor 125.000 Jahren am Fundplatz Neumark-Nord
Der Fundplatz Neumark-Nord im Tal der Geisel lieferte neben naturkundlichen Schätzen auch eine Fülle altsteinzeitlicher Funde. Ein internationales Forscherteam legte nun neue Untersuchungsergebnisse an den im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt verwahrten Funden vor. Neandertaler hatten am Ufer eines Sees vor 125.000 Jahren systematisch Knochen von mindestens 172 großen Säugetieren, darunter Hirsche, Pferde und Auerochsen, in zehntausende Stücke zerschlagen, um durch Erhitzen in Wasser kalorienreiches Knochenfett zu gewinnen. Solch hochkomplexes vorausplanendes Ressourcenmanagement hatte man lange nur späteren Menschengruppen zugetraut.
27. Juni 2025
›Klöster. Geplündert. In den Wirren der Bauernaufstände‹ – Ministerpräsident Dr. Haseloff bei Pressekonferenz zur Kabinettausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle
Vom 28. Juni bis zum 30. November 2025 bietet die Kabinettausstellung ›Klöster. Geplündert. In den Wirren der Bauernaufstände‹ den Besucherinnen und Besuchern des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale) Einblicke in laufende Forschungen, die das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt seit 2023 an drei authentischen Orten des Bauernkriegs im heutigen Sachsen-Anhalt durchführt: den einstigen Klöstern Himmelpforte bei Wernigerode (Landkreis Harz) und Kaltenborn im Landkreis Mansfeld-Südharz sowie der erst 2024 wiederentdeckten Mallerbacher Kapelle bei Allstedt (ebenfalls Mansfeld-Südharz). Die Schau ist Teil der dezentralen Landesausstellung ›Gerechtigkeyt 1525‹. Im Mittelpunkt stehen Funde und Befunde, die Aufschluss über die Geschichte und das Alltagsleben an diesen Stätten sowie zu den gewaltsamen Geschehnissen geben, die sich dort vor 500 Jahren ereigneten.
24. Juni 2025
Konservierungsmaßnahmen und Untersuchungen am Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom – Ministerpräsident Dr. Haseloff und Kulturminister Robra informieren sich über aktuellen Stand
Seit Januar 2025 ist das Grabmal Kaiser Ottos des Großen im Magdeburger Dom Gegenstand umfangreicher Untersuchungen. Nachdem Anfang März 2025 der Steinsarkophag geöffnet worden war, konzentrierten sich die Arbeiten insbesondere auf die Dokumentation und Untersuchung des im Inneren des Sarkophags angetroffenen schlichten Holzsargs. Der konservierungsbedürftige Zustand des Steinsarkophags sowie insbesondere die bereits äußerlich sichtbaren Schäden am Holzsarg machten auch dessen Öffnung zur Sicherung seines Inhaltes unumgänglich. Daher wurde Mitte Juni 2025 die hölzerne Deckplatte des innenliegenden Sargs abgehoben, um die darin befindlichen Gebeine, Textilien und weitere Materialien sichern und konservieren zu können. Der aktuelle Stand der Arbeiten und Untersuchungsergebnisse zur Grablege Ottos des Großen wurden heute bei einem gemeinsamen Pressetermin der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt im Beisein von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff sowie von Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra vorgestellt.
11. Juni 2025
Archäologische Untersuchungen in der Ruine der ottonenzeitlichen Stiftskirche St. Marien in Walbeck an der Aller
Die Ruine der einstigen Stiftskirche St. Marien zu Walbeck an der Aller, nach 941 von Graf Lothar II. als Sühneleistung für die Beteiligung an einer Verschwörung gegen Otto I. gegründet, gilt als ein bedeutendes architektonisches Zeugnis der Ottonenzeit weit über das heutige Sachsen-Anhalt hinaus. Inmitten der Vierung wurde 1932 eine reich verzierte, einzigartige Tumba (freistehendes Grabmal) aus Stuck geborgen, die eine unterirdische Grabanlage oberirdisch auszeichnete. Nach ihrer Aufdeckung und ersten Konservierungsmaßnahmen wurde die Tumba in der Walbecker Dorfkirche aufgestellt. Ihr Fundort in der Stiftskirche wird derzeit im Rahmen einer zweiwöchigen Forschungsgrabung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt mit modernen Methoden erneut untersucht. Im Zentrum stehen insbesondere Fragen nach dem Fundkontext und der Datierung der Tumba.
27. April 2025
Stein auf Stein. Wiederaufbau des Großsteingrabes ›Küsterberg‹ abgeschlossen
Großsteingräber sind bis heute beeindruckende Zeugnisse der Jungsteinzeit vor 5.500 Jahren. Die größte Konzentration dieser Grabmonumente in ganz Mitteleuropa findet sich in Sachsen-Anhalt, genauer: im Haldensleber Forst. Eines dieser Gräber, der sogenannte ›Küsterberg‹, wurde in diesem Frühjahr durch die Stadt Haldensleben in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt und dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel teilrekonstruiert und wird nun anlässlich des Tags der Megalithik am 27. April 2025 eingeweiht.
17. April 2025
Kultur bewahren, Zukunft gestalten: Die Imagekampagne der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern und die Rolle der Denkmalpflege in unserer Gesellschaft
Mehr als Bewahren – Die Imagekampagne ›MehrWert‹ der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VDL), die anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Europäischen Denkmalschutzjahres initiiert wurde, gibt einen Einblick in die bedeutungsvolle Arbeit der Denkmalfachämter der deutschen Bundesländer.
26. März 2025
Aktuelle Einblicke in Dokumentation und Untersuchungen am Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom
Seit Januar ist das Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom Gegenstand von umfangreichen Untersuchungen. Anfang März wurde unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen die Deckplatte des Kalksteinsarkophags erfolgreich abgenommen. Darunter ist nun wie erwartet ein schlichter Holzsarg zu sehen. Die bisherigen Maßnahmen zur umfassenden Schadensdokumentation der Grablege und das weitere Vorgehen zur Konservierung des Grabmals wurden heute bei einem gemeinsamen Pressetermin der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt vorgestellt.
25. Februar 2025
Grundlagenforschung am Hochbrandgips-Estrich der Klosterkirche St. Marien und Cyprian in Nienburg (Saale)
In der Klosterkirche St. Marien und Cyprian in Nienburg (Salzlandkreis) hat sich ein ganz besonderes spätromanisches Kleinod in Form eines reich dekorierten Hochbrandgips-Estrichbodens erhalten. Bereits 1926 entdeckt, gab es in der Vergangenheit mehrere Versuche der Restaurierung und Präsentation dieses herausragenden Befundes. Aktuell werden durch Studierende der Fachhochschule Potsdam (Studienrichtung Konservierung und Restaurierung – Fachrichtung Stein) im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und in enger Abstimmung mit der evangelischen Kirchgemeinde Nienburg Werktechnik, mögliche Reinigungsverfahren und Präsentationskonzepte im Kirchenraum erarbeitet. Am 25. Februar 2025 wurden erste Ergebnisse vor Ort vorgestellt.
14. Februar 2025
Dessaus Kunst im öffentlichen Raum von 1949 bis 1990: Start eines Kooperationsprojektes
Im Beisein von Kulturstaatssekretär Dr. Sebastian Putz und Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Dr. Robert Reck übergab die Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung Patricia Werner im Ratssaal des Rathauses von Dessau-Roßlau heute einen Fördermittelbescheid an Landeskonservatorin Dr. Elisabeth Rüber-Schütte. Damit fällt der Startschuss für ein neues Kooperationsprojekt der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt zur Erfassung und Erforschung der Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Dessau, die im Zeitraum von 1949 bis 1990 entstand. Mit etwa 150 bis 200 erhaltenen Werken, die bis heute im Zusammenspiel mit den Bauwerken im Stadtraum erfahrbar sind, bietet Dessau beste Voraussetzungen dafür, dieses besondere künstlerische und kulturhistorische Erbe zu erforschen und zu vermitteln.
31. Januar 2025
Sanierungsarbeiten in der Marienkirche in Gardelegen
In der gotischen Hallenkirche St. Marien in Gardelegen fanden von Juni 2022 bis September 2023 Bauarbeiten zur Ausstattung des Sakralgebäudes mit einer Fußbodentemperierung statt. Die Arbeiten wurden von engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt begleitet. Dabei kamen über 1.000 Funde aus sieben Jahrhunderten zu Tage, darunter einige ungewöhnliche Objekte. Der Fundbericht und die Funde aus der Marienkirche wurden heute im Gemeindezentrum Gardelegen an das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt übergeben.
27. Januar 2025
Erste Untersuchungen am Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom
Im Rahmen des turnusmäßigen gemeinsamen Monitorings der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt wurden am Grabmal Ottos des Großen Schäden beobachtet, die vermutlich vor allem auf Stabilisierungsmaßnahmen zurückgehen, die im Zuge der letzten Öffnung des Grabmals im Jahr 1844 vorgenommen wurden. Darüber hinaus bestehen offene Fragen hinsichtlich des Zustandes des Sarkophags sowie der darin befindlichen Bestattung. Insbesondere auch vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren zunehmenden klimatischen Schwankungen im Dominnenraum, die sich unmittelbar auf den Sarkophag und seinen Inhalt auswirken, sahen sich Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt gezwungen, Maßnahmen zur Konservierung des nicht nur landeshistorisch höchst bedeutenden Denkmals in die Wege zu leiten.
8. Januar 2025
Hilfe für ein gefährdetes Denkmal – Beginn der Konservierungsmaßnahmen am Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom
Otto I. ist als erster Kaiser des Heiligen Römischen Reiches eine zentrale Figur der europäischen Geschichte. Sein Grabmal im Magdeburger Dom ist daher ein Denkmal von erheblichem kulturhistorischen Wert. Seiner Pflege und Erhaltung kommt aus Sicht der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin des Magdeburger Domes, der Evangelischen Domgemeinde als Nutzerin des Gotteshauses sowie dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt als zuständiger Denkmalfachbehörde oberste Priorität zu.
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