Die Presseinformationen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) vor 2024 finden Sie im Archiv der Presseinformationen.
8. Januar 2025
Hilfe für ein gefährdetes Denkmal – Beginn der Konservierungsmaßnahmen am Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom
Otto I. ist als erster Kaiser des Heiligen Römischen Reiches eine zentrale Figur der europäischen Geschichte. Sein Grabmal im Magdeburger Dom ist daher ein Denkmal von erheblichem kulturhistorischen Wert. Seiner Pflege und Erhaltung kommt aus Sicht der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin des Magdeburger Domes, der Evangelischen Domgemeinde als Nutzerin des Gotteshauses sowie dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt als zuständiger Denkmalfachbehörde oberste Priorität zu.
18. Dezember 2024
Neue Untersuchungen an den Skeletten aus den Fürstengräbern von Emersleben
Der archäologische Sammlungsbestand des Städtischen Museums Halberstadt beherbergt herausragende und einzigartige Objekte, die von besonderem wissenschaftlichem Wert sind. Zu diesen zählen die beiden, 1941 entdeckten sogenannten ›Fürstengräber‹ von Emersleben (Landkreis Harz), mit ihren reichen und spektakulären Grabbeigaben, die in die 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts nach Christus datiert werden. Aktuelle Untersuchungen versprechen spannende Einblicke und neuste Erkenntnisse zu diesen Begräbnissen.
12. Dezember 2024
Wann vermischten sich moderne Menschen und Neandertaler? Bislang älteste Genome moderner Menschen geben Auskunft
Auch lange bekannte Altfunde können durch methodische Fortschritte enormes wissenschaftliches Potential bergen. In den letzten Jahren lieferte insbesondere die Genetik aufsehenerregende Erkenntnisse. So ist es auch im Falle der Funde aus den zwischen 1932 und 1938 in der Ilsenhöhle bei Ranis (Thüringen) vorgenommenen Ausgrabungen, die vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt verwahrt werden. Einem internationalen Team unter der Leitung von Forschenden des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig ist es nun gelungen, die bislang ältesten Genome moderner Menschen zu entschlüsseln. Sie stammen von sieben teils miteinander verwandten Individuen, die vor 42.000 bis 49.000 Jahren in Ranis und Zlatý kůň (Tschechische Republik) lebten
29. November 2024
Neue Erkenntnisse zur Herstellungstechnik der Himmelsscheibe von Nebra
Die mehr als 3.600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra ist ein Fund von Weltrang und seit 2013 Bestandteil des UNESCO-Dokumentenerbes ›Memory of the World‹. Noch nicht restlos geklärt war bislang die Frage nach der Herstellungstechnik des Objektes. Aufgrund ihrer Materialzusammensetzung und früherer Untersuchungen war bekannt, dass die Scheibe in ihrer endgültigen Größe nicht einfach gegossen worden sein konnte. Neue metallografische Analysen zeigen nun, dass die Himmelsscheibe in einem aufwendigen Warmschmiedeprozess hergestellt wurde. Bis sie ihre endgültigen Ausmaße erreichte, waren ungefähr zehn Zyklen notwendig, die jeweils ein Erhitzen bis auf ungefähr 700 Grad Celsius, Ausschmieden und anschließendes Glühen umfassten, um das Metallgefüge wieder zu entspannen.
5. November 2024
Archäologie an der Burg Niendorf – Ausgrabungen in Haldensleben geben Einblicke in eine verschwundene Siedlung
Seit Mai 2024 führt das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt archäologische Untersuchungen auf dem Gelände des Versandzentrums der Hermes Fulfilment GmbH in Haldensleben durch. Die Grabungen finden in einem Bereich unmittelbar östlich einer bereits 2010/11 ausgegrabenen außergewöhnlichen Burganlage aus dem Hochmittelalter statt. In enger und sehr guter Zusammenarbeit mit der Hermes Fulfilment GmbH können im Rahmen der erneuten Untersuchungen bedeutende Siedlungsbefunde aus der Bronze- und Eisenzeit sowie dem Mittelalter archäologisch dokumentiert werden.
23. Oktober 2024
Hilfe für ein gefährdetes Denkmal – Konservierungsmaßnahmen am Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom
Otto I. ist als erster Kaiser des Heiligen Römischen Reiches eine zentrale Figur der europäischen Geschichte. Sein Grabmal im Magdeburger Dom ist daher ein Denkmal von erheblichem kulturhistorischen Wert. Seiner Pflege und Erhaltung kommt aus Sicht der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin des Magdeburger Domes sowie der Evangelischen Domgemeinde als Nutzerin des Gotteshauses oberste Priorität zu. Turnusgemäße Zustandsüberprüfungen haben nun Schäden an dem Sarkophag offengelegt, die konservatorische Maßnahmen nötig machen. Ab Januar 2025 wird das Grabmal eingerüstet und mit einem Sichtschutz versehen, um die entsprechenden Arbeiten zu ermöglichen, die vor Ort im Magdeburger Dom stattfinden werden.
14. Oktober 2024
›Magie – Das Schicksal zwingen‹ – Ende der Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) mit großem Publikumserfolg
Am Sonntag, den 13. Oktober 2024, schloss die Sonderausstellung ›Magie – Das Schicksal zwingen‹ mit einem überragenden Publikumserfolg ihre Pforten. Seit der Eröffnung vor siebeneinhalb Monaten nahmen rund 65.000 Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit wahr, anhand einer einzigartigen Bandbreite an Exponaten die Kulturgeschichte magischen Denkens und Handelns zu erkunden.
2. Oktober 2024
Neue Erkenntnisse an einem authentischen Ort des Bauernkriegs – Aktuelle Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen in Kloster Himmelpforte / Wernigerode
Bei Wernigerode (Landkreis Harz) kann in diesem Jahr die 2023 begonnene archäologische Untersuchung des ehemaligen Augustiner-Eremitenklosters Himmelpforte fortgesetzt werden. Bereits die aktuell vorliegenden Ergebnisse ermöglichen weitere aufschlussreiche Erkenntnisse zu Größe, Gestalt und Qualität der verschwundenen Anlage, die nicht nur als Aufenthaltsort des Reformators Martin Luther, sondern auch als authentischer Ort des Bauernkrieges von Bedeutung ist.
19. September 2024
An der Grenze der jungsteinzeitlichen Welt – Neue Ausgrabungen in der befestigten Siedlung der Linearbandkeramik bei Eilsleben
Zwischen 1974 und 1989 fanden bei Eilsleben (Landkreis Börde) umfangreiche archäologische Untersuchungen in einer rund 7.500 Jahre alten Siedlung der ersten Bauern in Mitteleuropa statt. Zutage traten Befestigungsanlagen, Gräber und Hausbefunde. Die Siedlung ist mit 12 Hektar Gesamtfläche unter den größten ihrer Zeit und liegt an der nördlichen Peripherie der bandkeramischen Welt. Jetzt finden erneut Untersuchungen an dem Fundplatz statt, die durch den Einsatz neuester Methoden tiefere Einblicke in die Siedlungsweise und die Kontakte der frühesten Bauern in unserer Region mit den zuvor hier lebenden Jäger und Sammlern erwarten lassen.
18. September 2024
Authentische Orte des Bauernkriegs im Mansfelder Land – Wiederentdeckung der Mallerbacher Kapelle und Neues aus Kloster Kaltenborn
Vor den Toren Allstedts (Landkreis Mansfeld-Südharz) können auch im laufenden Jahr die archäologischen Untersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt im ehemaligen Kloster Kaltenborn fortgesetzt werden. Daneben konnte mit der Wiederentdeckung des Standortes der verschollenen Mallerbacher Kapelle, deren Zerstörung im März 1524 als Vorbote des Bauernkrieges im mitteldeutschen Raum gelten kann, ein weiterer authentischer Ort dieser historisch bedeutsamen Geschehnisse ans Licht gebracht werden.
5. September 2024
Archäologische Ausgrabungen auf dem Galgenberg bei Quedlinburg erbringen spannende Einblicke
Auf dem ehemaligen Galgenberg in Quedlinburg finden derzeit archäologische Ausgabungen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt statt. Historisch nachweisbar ist der Galgen auf dem ehemalige Galgenberg am heutigen Lehofsweg seit 1662. Zahlreiche Funde menschlicher Skelette und Skelettteile belegen die Ausübung der Hohen Gerichtsbarkeit an diesem Platz, der 1809 aufgegeben wurde.
22. August 2024
Das älteste Kaufhaus nördlich der Alpen dank Augmented Reality erlebbar
In den Jahren 2015 und 2016 wurden der Stendaler Marktplatz und die angrenzenden Straßen grundlegend erneuert. Im Zuge dieser Arbeiten führte das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Stendal und dem Landkreis Stendal großflächige archäologische Untersuchungen durch. Im Rahmen der Ausgrabungen wurden die Spuren eines 60 Meter langen, sogenannten ›domus mercatorum‹ aus dem frühen 12. Jahrhundert freigelegt. Dank moderner Augmented-Reality-Technik kann dieses beeindruckende Gebäude nun wieder erlebt werden.
15. August 2024
Den Geheimnissen des Klosters Memleben und des Sterbeorts Heinrichs I. auf der Spur
Seit 2017 widmen sich archäologische Lehr- und Forschungsgrabungen der ehemaligen Kaiserpfalz und dem von Otto II. gegründeten reichen Benediktinerkloster in Memleben (Burgenlandkreis). Die diesjährigen Untersuchungen galten mit dem Vorgängerbau der Memorialkirche der Ottonen den schlecht erhaltenen Überresten des bislang ältesten Baukörpers des 10. Jahrhunderts. Bei dem untersuchten Gebäude handelt es sich vermutlich um die Kirche, die Ort der Aufbettung und des Todes Heinrichs I. sowie der Designation Ottos I. zu seinem Nachfolger gewesen sein dürfte.
1. August 2024
Slawische Siedlung und Gräberfeld entdeckt
Im Zusammenhang mit der Errichtung der Gleichstromverbindung SuedOstLink führt das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt derzeit zwischen Wolmirstedt bei Magdeburg und Droyßig an der südlichen Landesgrenze Sachsen-Anhalts bauvorbereitend archäologische Untersuchungen durch. Nun konnte bei Wettin-Löbejün eine zweiphasige slawische Siedlung mit zugehörigem Gräberfeld freigelegt werden, die interessante neue Einblicke in die früh- bis hochmittelalterliche Besiedlung der Region gewährt.
26. Juni 2024
Neues aus Kloster Posa
Seit 2017 erbringt die archäologische Untersuchung des Posaer Berges wichtige neue Erkenntnisse zum ehemaligen Benediktinerkloster Posa sowie zu dessen ottonenzeitlicher Vorgängeranlage. Auch in diesem Jahr findet hier wieder eine Forschungsgrabung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt und des Vereins zur Förderung der Archäologie und der historischen Forschung Zeitz e. V. statt. Die bislang aufgedeckten Befunde im Kapitelsaal und im Kreuzgang des Klosters sowie die Überreste eines Verbindungsbaus zwischen der älteren Kirche des 10. Jahrhunderts und einem repräsentativen Wohnturm derselben Zeit vervollständigen das bisher bekannte Bild der Bau- und Nutzungsgeschichte des Posaer Berges und fügen ihm wichtige Facetten hinzu.
19. Juni 2024
Aktuelle archäologische Untersuchungen in Pömmelte
Großangelegte archäologische Ausgrabungen der Jahre 2018 bis 2022 konnten mit insgesamt knapp 140 untersuchten Hausgrundrissen eindrucksvoll belegen, wie die Menschen des 3. Jahrtausends vor Christus am Ringheiligtum Pömmelte lebten. Verschiedenste naturwissenschaftliche Methoden ermöglichen es nun sogar zu rekonstruieren, was die Menschen dort aßen und tranken. Die aktuelle Ausgrabung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt vor Ort hilft nun dabei, das Bild weiter zu vervollständigen und die Ritual- und Siedlungslandschaft des 3. Jahrtausends vor Christus in Gänze zu erfassen.
18. Juni 2024
Biologische und soziale Strukturen menschlicher Gesellschaften erforschen
Wolfgang Haak, Leiter der Forschungsgruppe Molekulare Anthropologie in der Abteilung für Archäogenetik am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, erhält einen ERC Advanced Grant. Rund 600 Proben von bedeutenden Fundorten aus Sachsen-Anhalt werden im Zuge des Projektes ROAMANCE untersucht.
11. Juni 2024
Per Video in die Vorgeschichte
In den vergangenen drei Jahren wurden, ausgelöst durch die Covid-19- Pandemie und unter der Marke ›Archaeofilm‹, Themenspektrum und Umfang des frei verfügbaren Filmangebots des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale) bedeutend ausgebaut. In mittlerweile mehr als 210 kurzweiligen und informativen Videos werden die Dauerausstellung und die Sammlung des Landesmuseums sowie bedeutende archäologische Stätten und Funde Sachsen-Anhalts vorgestellt. Nun präsentiert sich dieses reichhaltige Vermittlungsangebot in neuem Gewand.
29. Mai 2024
Der Schatz des Bürgermeisters? Ein Münzfund aus Wettin
Ehrenamtliches Engagement spielt häufig eine große Rolle bei der Erhaltung der zahlreichen hochkarätigen Baudenkmale im Land Sachsen-Anhalt. Seit 2018 betreut der Verein Altstadt Wettin e. V. ein Ackerbürgergehöft im Zentrum der Stadt, das vom Abriss bedroht war. Bei Bauarbeiten im Hof des Anwesens wurde im letzten Jahr ein umfangreicher, im 17. Jahrhundert verbogener Münzfund entdeckt und durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt fachmännisch geborgen.
22. Mai 2024
Bedeutende neue Erkenntnisse zum Merseburger Domhügel: erster Bischofspalast entdeckt
Im Zusammenhang mit der Sanierung der Martinikurie an der Südspitze des Merseburger Domhügels führte das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt archäologische und bauhistorische Untersuchungen in dem bedeutenden Denkmal durch. Diese erbrachten wichtige neue Erkenntnisse zur Bebauungsgeschichte des landeshistorisch höchst bedeutenden Ortes. Herausragend ist die Entdeckung der gut erhaltenen Reste eines großen und repräsentativen Vorgängerbaus, bei dem es sich um den ersten Bischofspalast auf dem Domhügel handelt. Er wurde etwa zur Zeit der zweiten Weihe des Merseburger Doms 1042 durch Bischof Hunold (1036 bis 1050) errichtet.
17. Mai 2024
Bahnbrechende Studie zur Nutzung und Verarbeitung von Nahrungsfetten im 6. bis 1. Jahrtausend vor Christus in Mitteldeutschland
Formen und Verzierungen von Keramikgefäßen werden von Archäologen traditionell zur Unterscheidung und Beschreibung von vorgeschichtlichen Kulturen verwendet. Der Inhalt und die Funktion der Gefäße standen bislang selten im Fokus der Forschung. Nun hat ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt und der Autonomen Universität Barcelona in einer bahnbrechenden Studie die kulinarischen Traditionen in Mitteldeutschland zwischen der Jungsteinzeit und der späten Bronzezeit (6. bis 1. Jahrtausend vor Christus) untersucht. 124 Keramikgefäße wurden auf Lipidrückstände von Nahrungsmitteln untersucht und so die Funktion der Gefäße bestimmt. Es handelt sich um die bisher größte Datenserie für die Region, wobei die Proben sowohl aus Gräbern als auch aus Siedlungen stammen. Eines der bemerkenswerten Ergebnisse dieser Studie ist ein deutlicher Anstieg der Nutzung von Milchprodukten im Zusammenhang mit dem Aufkommen kleiner Tassen und Amphoren im 4. Jahrtausend vor Christus (Baalberger Kultur). Während des 3. Jahrtausends vor Christus weisen Gefäße aus Bestattungskontexten der Schnurkeramik-Kultur auf eine zunehmende Bedeutung von tierischen Produkten hin, die nicht von Wiederkäuern stammen. Hingegen wurde innerhalb der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur (ungefähr 2200 bis 1550 vor Christus) in stark standardisierten Keramikformen, die den ebenfalls stark reglementierten Grabbeigaben dieser ersten hierarchischen Gesellschaft entsprechen, eine überraschend große Vielfalt tierischer und pflanzlicher Produkte nachgewiesen.
2. Mai 2024
Buchvorstellung ›Bad Dürrenberg im Wandel der Zeit‹
Der Kurpark von Bad Dürrenberg ist nicht nur der Fundort der berühmten ›Schamanin‹ von Bad Dürrenberg und Schauplatz der 5. Landesgartenschau Sachsen-Anhalt 2024, sondern auch ein bedeutendes Baudenkmal. Eine neue Publikation des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt widmet sich erstmals der Geschichte und Entwicklung der Solestadt sowie ihrer Saline- und Kuranlagen. Der reich bebilderte Band ermöglicht einen wissenschaftlich fundierten Überblick über wichtige Zeugnisse der Gartenkunst und Industriekultur in Bad Dürrenberg und darüber hinaus. Auch die Ergebnisse archäologischer Untersuchungen im Kurpark im Vorfeld der Landesgartenschau werden hier präsentiert.
30. April 2024
Neue Forschungen zum Umfeld von Pfalz und Kloster Memleben
Seit einigen Jahren steht die Kulturlandschaft rund um das ehemalige Kloster Memleben im Zentrum eines wichtigen Forschungsprojektes des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt. Den Erfolg der systematischen und flächendeckenden landschaftsarchäologischen Untersuchung des räumlichen Umfeldes der einstigen Königspfalz verdeutlichen die Ergebnisse der aktuellen archäologischen Ausgrabung: Nördlich der Unstrut konnten eine bislang unbekannte befestigte Siedlung identifiziert und die Überreste zweier beeindruckender Steinbauten – einer mehrphasigen Kirche sowie eines Wohnbaus – untersucht werden.
25. April 2024
Konserven der Steinzeit?
Die zahlreichen Kiesgruben im mittleren Elbtal bei Magdeburg haben bereits viele herausragende archäologische Funde aus dem Zeitraum zwischen dem mittleren Jungpleistozän (Weichseleiszeit) und der Neuzeit geliefert. Insbesondere für das Pleistozän bieten die tiefen Aufschlüsse in sonst mächtig überdeckte Schichten immer wieder überraschende Einblicke und Erkenntnisse. In der Kiesgrube Barleben-Adamsee gelang es nun, neben Feuersteingeräten fünf etwa 42.000 bis 50.000 Jahre alte Schildkrötenpanzerfragmente zu bergen. Bei den Schildkröten könnte es sich um leicht transportable Nahrungsreserven früher Menschen gehandelt haben.
18. April 2024
Ein Raum für eine besondere Frau
Das Grab der ›Schamanin‹ von Bad Dürrenberg, einer der bedeutendsten Funde der mitteleuropäischen Archäologie, wurde 1934 zufällig im Kurpark von Bad Dürrenberg entdeckt. In den letzten Jahren stand es im Fokus neuer umfangreicher und intensiver Untersuchungen am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Mittels modernster Methoden und interdisziplinärer Untersuchungen wurden nicht nur den bereits bekannten Fundstücken neue Erkenntnisse entlockt. Bei erneuten Grabungen des Landesamts für Dekmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt am Fundort konnten sogar Reste der ehemaligen Grabgrube sowie weitere Fundobjekte geborgen werden. Um den wichtigen neuen Forschungsergebnissen Rechnung zu tragen und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde die Präsentation zur ›Schamanin‹ von Bad Dürrenberg im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) nun inhaltlich überarbeitet und neu gestaltet.
26. März 2024
Frühbronzezeitliche Herrscher in Europa
Das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) präsentiert nicht nur selbst regelmäßig Ausstellungen mit hochkarätigen Leihgaben wie aktuell die Schau ›Magie – Das Schicksal zwingen‹. Objekte aus der Sammlung des Landesmuseums sind auch im Ausland gefragt – kaum eine Ausstellung zur europäischen Bronzezeit kommt ohne Funde aus Sachsen-Anhalt aus. Am 26. März 2024 startete nun im Museo Arqueológico Provincial de Alicante (MARQ) in Spanien die bislang größte Ausstellung zur Frühbronzezeit auf der iberischen Halbinsel – mit zahlreichen Leihgaben aus Halle und unter reger Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
11. März 2024
Taufe der Ottonen
Mit ihrer mehr als tausendjährigen Geschichte sind die Bauten auf dem Stiftsberg zu Quedlinburg weit über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus von erheblicher Bedeutung, wie nicht zuletzt ihr Status als Weltkulturerbe der UNESCO belegt. Bei aktuellen archäologischen Untersuchungen in der Krypta der Stiftskirche konnte der Standort eines Taufbeckens identifiziert werden, bei dem es sich nicht nur um den ältesten Nachweis eines vierpassförmigen Taufbeckens nördlich der Alpen, sondern auch sehr wahrscheinlich um den Ort handelt, an dem verschiedene namhafte Mitglieder des Herrschergeschlechtes der Ottonen das Sakrament der Taufe empfingen.
28. Februar 2024
Magie – Das Schicksal zwingen
Die neue Sonderausstellung ›Magie – Das Schicksal zwingen‹ im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) widmet sich einem kulturhistorischen Phänomen, das alle Epochen der Menschheitsgeschichte bis in die Gegenwart hinein durchzieht. Anhand zahlreicher Exponate, vor allem aus unterschiedlichen Regionen Mitteleuropas und des Mittelmeerraumes, aber auch aus Haiti, wird sie vom 1. März bis zum 13. Oktober 2024 anschaulich die Allgegenwart magischen Denkens und Handelns vermitteln. Anlässlich der Pressekonferenz zur Ausstellungseröffnung erhielt Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff bereits heute einen Eindruck davon, wie sehr das Streben der Menschen um positive Einflussnahme auf ihr Schicksal die Kulturgeschichte prägt – und dies bis in die jüngste Vergangenheit hinein.
30. Januar 2024
Buchvorstellung: ›Das Prämonstratenserstift Jerichow‹
Das ehemalige Prämonstratenserstift Jerichow mit seiner Stiftskirche St. Marien und St. Nikolaus ist ein beeindruckendes Zeugnis der Backsteinromanik Norddeutschlands. Die 59 Meter hohen Kirchtürme dominieren die Elbauen am südöstlichen Rand der Altmark. Die neuesten Forschungsergebnisse zu dem Ensemble wurden nun in dem Band ›Das Prämonstratenserstift Jerichow. Neue Forschungen zu Geschichte, Archäologie, Bau- und Kunstgeschichte‹ zusammengefasst vorgelegt. Das 900-jährige Jubiläum des Prämonstratenserordens im Jahre 2021 wurde vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt zum Anlass genommen, dem ehemaligen Prämonstratenserstift Jerichow eine umfangreiche Publikation zu widmen.
Die Presseinformationen des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) vor 2024 finden Sie im Archiv der Presseinformationen.