Zur Navigation (Enter) Zum Inhalt (Enter) Zum Footer (Enter)

Brunnen im Terrassengarten beim Kleinen Schloss, Blankenburg

Juni 2024

Seit dem frühen 12. Jahrhundert trägt der »blanke Stein« eine Burg, die von den Grafen von Regenstein begründet wurde und die nach vielen Besitzwechseln mitsamt der zu ihren Füßen liegenden Stadt schließlich an die Welfen überging. 1690 wurden die Stadt und die mittlerweile zum Schloss ausgebaute Burg die Residenz Ludwig Rudolfs von Braunschweig, von 1707 bis 1731 ein eigenständiges Fürstentum. In diese Zeit fällt die opulente Gartengestaltung der östlichen Abhänge des Schlossbergs unmittelbar außerhalb der Stadtmauer (Abbildung 1).

Aus einem reinen Tiergarten entwickelte sich im Laufe des frühen 18. Jahrhunderts eine Folge verschiedener Gärten, darunter am Hangfuß in Terrassengestalt ein Lustgarten. Er umfasst eine Folge von vier übereinander gelagerten Parterren, die durch Treppen und Wege miteinander verbunden sind. Der symmetrisch angelegte Garten mit seinen Buchshecken, Blumenrabatten, barocken Vasen und Skulpturen wird von einer Wasserachse unterquert, die durch ein raffiniert verlegtes Wasserleitungssystem gespeist wird. Sie nimmt ihren Ausgang auf der höchstgelegenen Terrasse in der Neptungrotte. Die unteren Terrassen sind mit Springbrunnen bestückt. Point de vue bildet vor dem untersten Brunnen in Form eines von einem Vierpass durchdrungenen Quadrats (Abbildung 2) das sogenannte Kleine Schloss, das 1772 ein vordem dort befindliches »Fürstliches Gartenhaus« in Fachwerkbauweise ablöste und mit seiner eigenwilligen Gliederung – die Seitenrisalite sind raumgreifender als der Mittelrisalit – und den exakten Quaderfassaden dem Park ein besonderes Gepräge verleiht.

Noch 1914 bis 1918 wohnten hier Ernst August von Braunschweig und Lüneburg und seine Gattin Viktoria Luise von Preußen. Der Terrassengarten ist heute ein Teil der Blankenburger Schlossgärten (dazu zählen noch Tiergarten, Berggarten, Fasanengarten und Schlosspark), die zur Tourismusroute »Gartenträume – Historische Gärten und Parks in Sachsen-Anhalt« gehören.


Text: Matthias Köhler
Online-Redaktion: Anja Lochner-Rechta

Zum Seitenanfang