Zur Navigation (Enter) Zum Inhalt (Enter) Zum Footer (Enter)

›Die Heimstätte der schönsten Frau des Mittelalters‹ wird mit umfassender Publikation gewürdigt

Buchvorstellung ›Der Dom zu Naumburg‹

14. März 2019

Die folgende Presseinformation ist auch als PDF zum Herunterladen erhältlich.

Der Dom St. Peter und Paul zu Naumburg

Am 1. Juli 2018 empfing der Naumburger Dom St. Peter und Paul mit der Eintragung als UNESCO-Weltkulturerbe die höchste Anerkennung, die einem Denkmal zu Teil werden kann. »Der Naumburger Dom ist nicht nur ein Monument der Kunstgeschichte, sondern auch eines der Wissenschaft. Der Naumburger Meister hat ein weltweit bedeutendes Gesamtkunstwerk geschaffen, dessen universeller Wert als international bedeutendes Kulturgut auch von der UNESCO anerkannt worden ist«, so Staats- und Kulturminister Rainer Robra. Die Geschichte des Domes beginnt mit der Verlegung des Bistumssitzes von Zeitz nach Naumburg, festgelegt durch eine päpstliche Urkunde im Jahr 1028. Knapp 200 Jahre später, im 13. Jahrhundert erfolgte unter Bischof Engelhardt (1206 bis 1242) der Neubau. Der Anlass ist unbekannt. Der berühmte Westchor entstand um 1240/50. In ihm sind die Stifter zum zentralen Thema der Ausstattung geworden, womit ihnen in beeindruckender und einzigartiger Weise als weltlichen Gründern ein Heiligenstatus eingeräumt wurde. Von den insgesamt 12 Stifterfiguren sind Markgraf Ekkehardt II. (985 bis 1046) mit seiner Gemahlin Uta – weltweit berühmt als »die schönste Frau des Mittelalters« – die wohl bekanntesten. Aus der Werkstatt des Naumburger Meisters gehören sie zu den bedeutendsten Werken der europäischen Skulptur des 13. Jahrhunderts.

Monografische Würdigung der UNESCO-Welterbestätte

Unter dem Titel »Der Dom zu Naumburg« ist nun eine zweibändige Monographie erschienen, die »die Heimstätte der schönsten Frau des Mittelalters« mit einer umfassenden Publikation würdigt. »Das zweibändige Naumburg-Inventar ist ein Meilenstein für die Geschichtsschreibung der Naumburger Kathedrale. Der Leser findet hier sowohl für die Architektur als auch für die gesamte Ausstattung alle relevanten Informationen auf neuestem Forschungsstand«, so Dr. Holger Kunde, Stiftsdirektor der Vereinigten Domstifter. Für die Neubearbeitung des Inventars wurden Architektur und Ausstattung des Domes in Einzelbereiche unterteilt, zu denen jeweils eigene Texte entstanden. »Mit der vollständigen Bestandserfassung der Architektur und der Ausstattung erhält der Naumburger Dom die ihm gebührende wissenschaftliche Anerkennung. Das neue Dominventar gibt künftigen Generationen einen Leitfaden zur Erhaltung und zum Management des Gebäudes und seiner Ausstattung« würdigt Rainer Robra das Werk.

Die Publikation bildet den erfolgreichen Abschluss eines mehrjährigen Forschungsprojektes, basierend auf einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt mit dem Europäischen Romanik Zentrum e. V. (einem An-Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) sowie den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz.

Band 1 beschreibt nach Topografie und historischer Einführung sowie Vorgängerbauten die komplette Architektur des Bauwerkes. In Band 2 ist die Ausstattung mit Altären, Gestühlen, Kanzeln, Taufen, Grabmälern und Epitaphien, Denkmalen, Einzelobjekten, Bildwerken in Stein und Holz, Kruzifixen, Bronzewerken, Bildnissen der Bischöfe, Domherren und Administratoren, Gegenständen im Depot, Orgeln, Glocken, Uhren und Zeitmessern, Glasmalerei, dem Domschatz, liturgischem Gerät und Stiftsorden, liturgischen Textilien sowie Truhen und Schränken umfassend dargestellt. Den Texten in beiden Bänden vorangestellt sind in chronologischer Reihenfolge Quellen, Bildquellen, Literatur und Überlieferung. Daran anschließend folgt die systematische Beschreibung des jeweiligen Objektes. Beide Bände sind reich bebildert, womit das Ensemble eine seinem Rang angemessene Würdigung erfährt. »Die umfangreichen Bände können sich sehen lassen, einzigartige Kunstwerke von überregionaler Bedeutung sind mustergültig dokumentiert«, freut sich Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung. »Die Erarbeitung der Bestandskataloge ist die Königsdisziplin der Museumsarbeit, sie erschließen die präsentierten Schätze. Die Ernst von Siemens Kunststiftung fördert den Ankauf wertvoller Kunst, deren Restaurierung, Ausstellungen und Bestandskataloge. Der Inventarband des Naumburger Doms hat unter dieser Rubrik seine umfangreiche Förderung erhalten«, so Hoernes.

Zum Gelingen der Publikation haben drei Hauptautoren mit Unterstützung von weiteren 19 Autorinnen und Autoren beigetragen. Mit ihren wissenschaftlich fundierten Beiträgen und der reichen Bebilderung haben sie ein baukundliches Quellen- und Nachschlagewerk geschaffen, das zugleich interdisziplinäre Fragenstellungen berücksichtigt. Das Standardwerk richtet sich an Wissenschaftler aus Kunstgeschichte, Archäologie, Bauforschung, Restaurierung, Kunsttechnologie, Dendrochronologie sowie Liturgie-, Rechts und Musikgeschichte, zugleich aber auch an alle, die sich für das geschichtsträchtige Bauwerk begeistern.

Die Publikation ist über den Verlag Schnell & Steiner sowie im Buchhandel erhältlich.

Herausgeber: Holger Kunde, Harald Meller, Wolfgang Schenkluhn

Autoren: Heiko Brandl, Matthias Ludwig und Oliver Ritter

Mit Beiträgen von Walter Bettauer, Holger Brülls, Thomas Eißing, Bernadett Freysoldt, Markus Hörsch, Philipp Jahn, Olaf Karlson, Mathias Köhler, Holger Kunde, Anke Neugebauer, Daniel Parello, Barbara Pregla, Wolfgang Schenkluhn, Bettina Schüpke, Anja Seliger, Guido Siebert, Nicole Thies, Achim Todenhöfer, Tanja Ziemann

Hardcover (Efalin fadengeheftet mit Schutzumschlag)
Duplexdruck, Format 24 × 30 cm, 1414 Seiten, 186 farb. Illustrationen, 5 Planbeilagen, 1474 s/w Illustrationen
ISBN 978-3-7954-3399-4
Verlag Schnell & Steiner Subskriptionspreis bis 31. März 2019: 125,– € Verkaufspreis ab 1. April 2019: 150,– €

Kontakt

Dr. Alfred Reichenberger
Stellvertretender Landesarchäologe, Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
+49 345 5247-312
areichenberger@lda.stk.sachsen-anhalt.de

Bildrechte der Pressefotos

Die Bildrechte an den Aufnahmen werden ausschließlich und einmalig für eine Publikation im Zusammenhang mit dem Pressetermin erteilt. Jegliche Wiederverwendung oder Neuauflage ist vorab schriftlich zu beantragen. Eine anderweitige Verwendung ist nicht gestattet. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Das Copyright ist stets vollständig und korrekt anzugeben. Wir bitten um ein kostenloses Belegexemplar der Veröffentlichung.

Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Bilder gern zu. Bitte wenden Sie sich an die Öffentlichkeitsarbeit des Landesamts telefonisch unter +49 345 5247-384 oder per E-Mail unter oeffentlichkeitsarbeit@lda.stk.sachsen-anhalt.de.

Zum Seitenanfang