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Neues zur Unterwasserarchäologie im Süßen See

13. Mai 2020

Die folgende Presseinformation ist auch als PDF zum Herunterladen erhältlich.

Wie schon im Jahr 2018 und 2019 steht der Süße See auch im Jahr 2020 im Mittelpunkt eines innovativen Forschungsprojekts zur Unterwasserarchäologie. Mit Sonar, Unterwasserlaser und ferngesteuerten ›U-Booten‹ untersuchen derzeit Spezialisten des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) – Institutsteil Angewandte Systemtechnik (AST) und des Unternehmens Kraken Robotik GmbH die aus den Vorjahren bekannten archäologischen Strukturen.

Der Süße See ist einer der beiden großen, natürlichen Seen Sachsen-Anhalts. Bereits seit der Bronzezeit (um circa 1300 vor Christus) waren seine Ufer besiedelt, sodass auch auf seinem Grund mit einzigartigen archäologischen Befunden zu rechnen war. Für deren Erfassung auf dem Seegrund sind besondere Methoden und Geräte erforderlich. So beträgt der Umfang des Sees knapp 12 Kilometer, die Fläche damit ungefähr 250 Hektar. Den Seegrund bedecken Sedimente mit einer Stärke von teilweise mehr als acht Metern. Die Sichtweite für Taucher beträgt im Einsatzfall kaum mehr als einen halben bis ganzen Meter. Mit traditionellen taucharchäologischen Methoden ließe sich dieses Projekt – nicht zuletzt in solch einem Umfang – nicht umsetzen. Aus diesem Grund wurden und werden neben Forschungstauchern auch hochmoderne automatisierte Verfahren zur Aufnahme des gesamten Seegrunds eingesetzt.

Durch die Vermessung des Seegrunds mit einem 3-D Sonar und visuelle Aufnahmen mit einem halbautonomen Tauchroboter wurden im letzten Jahr mutmaßliche prähistorische Grabanlagen sowie eine mittelalterliche Siedlung, die im 15. Jahrhundert überflutet wurde, identifiziert. Ergänzende taucharchäologische Untersuchungen erbrachten zudem Funde mittelalterlicher Keramik und hölzerner Wegeanlagen.

Die detailliertere Untersuchung der genannten Befunde steht auch in diesem Jahr im Mittelpunkt des Forschungsprojektes. Eine Premiere für die europäische Unterwasserarchäologie ist dabei der Einsatz eines Unterwasserlasers von Kraken Robotik, montiert auf einen ferngesteuerten Unterwasserroboter des Fraunhofer IOSB-AST, der dieses Jahr erstmalig im Süßen See zum Einsatz kommt. Dieser High-End-Sensor ermöglicht es erstmals, besonders hochauflösende 3D-Scans der archäologischen Strukturen im Süßen See anzufertigen. Es gibt damit europaweit kein Gewässer, in dem so viele innovative Technologien für die Erforschung archäologischer Funde und Befunde eingesetzt werden.

Kontakt

Dr. Alfred Reichenberger
Stellvertretender Landesarchäologe, Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
+49 345 5247-312
areichenberger@lda.stk.sachsen-anhalt.de

Bildrechte der Pressefotos

Die Bildrechte an den Aufnahmen werden ausschließlich und einmalig für eine Publikation im Zusammenhang mit dem Pressetermin erteilt. Jegliche Wiederverwendung oder Neuauflage ist vorab schriftlich zu beantragen. Eine anderweitige Verwendung ist nicht gestattet. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Das Copyright ist stets vollständig und korrekt anzugeben. Wir bitten um ein kostenloses Belegexemplar der Veröffentlichung.

Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Bilder gern zu. Bitte wenden Sie sich, auch bei weiteren Fragen, telefonisch an +49 345 5247-384 oder per E-Mail unter oeffentlichkeitsarbeit@lda.stk.sachsen-anhalt.de.

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