Jahrgang 2016
Reinharz gehörte seit dem Mittelalter zur Grundherrschaft der auf Pretzsch ansässigen Adelsfamilie Löser, die seit dem 14. Jahrhundert die Marschallwürde im Kurfürstentum Sachsen innehatte. Nach 1676 wurde Reinharz zum Hauptsitz eines Familienzweigs. Heinrich Löser (1665 bis 1705) ließ von 1690 bis 1701, unter Verwendung von Teilen eines aus dem 16. Jahrhundert stammenden Vorgängers, den bestehenden Barockbau in den damals modernen Formen der Dreiflügelanlage neu errichten.
Der Braunkohleabbau hat die wirtschaftliche Entwicklung und Industrialisierung im heutigen Sachsen-Anhalt entscheidend geprägt. Er war die Voraussetzung dafür, dass die mitteldeutsche Industrieregion seit den 1920er Jahren neben Schlesien und dem Ruhrgebiet eine herausragende Stellung im damaligen Deutschen Reich einnahm. Später bildete er sowohl die energetische als auch rohstoffliche Grundlage der DDR-Volkswirtschaft. Ab 1989 kam es im Zuge der weitgehenden Einstellung der Braunkohleförderung im Osten Deutschlands zur Renaturierung der meisten Tagebaue, was oft mit Abriss der Anlagen und Verschrottung der Geräte verbunden war.
Die vorderseitgie Stadtansicht kann genießen, wer mit Boot oder Schiff im Tangermünder Hafen liegt oder den Fußmarsch auf die Hafenmole nicht scheut. Bei guter Sicht ist das hoch aufragende Stadtpanorama schon vom Ostufer der Elbe aus zu sehen. Die charakteristische Silhouette mit den Türmen der Stadtkirche, der Burg sowie der 1924 erbauten, katholischen Kirche wurde einst als Werbegrafik einer Tangermünder Marmeladenfabrik überregional bekannt.
Das Schloss Wernigerode, etwa 120 Meter oberhalb der gleichnamigen Stadt auf einer Bergkuppe am nördlichen Harzrand gelegen, gilt als eines der Hauptwerke des historistischen Repräsentationsbaus in Norddeutschland. Auch wenn das äußere Erscheinungsbild des 1862 bis 1885 für Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode (1837–1896) durch den Architekten Carl Frühling (1839–1912) geschaffenen Schlosses einen völligen Neubau suggeriert, handelt es sich genau genommen um die Überprägung und partielle Ergänzung einer deutlich älteren Anlage, deren Anfänge chronikalisch bis zum beginnenden 13. Jahrhundert zurückreichen.
Die malerisch in den nordöstlichen Ausläufern des Unterharzes auf einem Bergsporn rund 1,5 Kilometer südlich der Stadt Ermsleben an der Selkeniederung gelegene Konradsburg gehört nicht zuletzt wegen der überkommenen Reste des ehemaligen Benediktinerklosters zu den Monumenten von nationaler kultureller Bedeutung.
Die historische Elbansicht der Stadt Wittenberg ist bis zurück zur ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in zahlreichen Abbildungen überliefert. Sie wird darin stets durch den Monumentalbau des einst kurfürstlich-sächsischen Residenzschlosses im Westen, das Rathaus und die Doppelturmanlage der Stadtkirche St. Marien im Zentrum sowie die Gebäude der ehemaligen Universität einschließlich des Wohnhauses Philipp Melanchthons mit seinem markanten italienisierenden Giebel im Osten geprägt.
Vom alten Weinberg aus betrachtet hat man gleicherrmaßen die langgestreckte Burganlage und die sich nordöstlich an den Burgberg anschmiegende Stadt Wettin mit Rathaus- und Nikolaikirchturm im Blick, zwischen denen sich über dem Schweizerling auch der Bismarckturm erhebt.
Der Mansfelder Kupferschieferbergbau einschließlich der Verhüttung kann auf eine über 800-jährige Geschichte zurückblicken. Das Mansfelder Revier gehört damit zu den frühen und bis in die jüngste Vergangenheit bedeutenden Industriestandorten Deutschlands.
Idyllisch in der Harzvorlandschaft gelegen, verschmelzen die Silhouette des Dorfes Drübeck und der Klosteranlage zu einer ästhetischen Einheit. Obwohl nur Teile der historischen Klosteranlage über die Jahrhunderte erhalten blieben, zeigen die innerhalb der Mauern gelegenen Bereiche ihre Bedeutung und Funktion für das klösterliche Leben. Wasserläufe, Obstwiesen und die angrenzenden Felder rahmen die Gesamtanlage.
Eines der schönsten Panoramen innerhalb der Kulturlandschaft an Saale und Unstrut eröffnet sich dem Betrachter von der Terrasse des westlich der Stadt Freyburg gelegenen Klosters Zscheiplitz. Spektakulär eingebettet zwischen dem Flusslauf der Unstrut und den umgebenden Weinbergen entstand im 12. Jahrhundert als Neugründung der Thüringer Landgrafen die Stadt Freyburg.
Das zwischen 1670 und 1678 errichtete Schloss Coswig besitzt für die Geschichte der barocken Schlossbaukunst und die Entwicklung ihrer Typologie in Anhalt und ganz Deutschland fundamentale Bedeutung. Es gilt als die Geburtsurkunde des Barock in Anhalt.
Von den Türmen der Martinikirche aus hat man den schönsten Blick auf und über den Dom St. Stephanus und St. Sixtus sowie über den langgestreckten Domplatz bis hin zur Liebfrauenkirche mit der Bischofsburg. Der Domplatz, ein Ort von wohltuender Leere und fast selbst schon sakral anmutend, bildet das Bindeglied zwischen zwei der zu den wertvollsten deutschen Kirchenbauten gehörenden Gotteshäusern: der romanischen, als Kollegiatstiftskirche 1005 von Bischof Arnulf gegründeten Stiftskirche »Unser lieben Frauen« im Westen und dem gotischen Dom St. Stephanus und St. Sixtus auf der Ostseite gegenüber.