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Inbetriebnahme neuer Räumlichkeiten der Museumspädagogik am Landesmuseum für Vorgeschichte

5. Mai 2017

Die folgende Presseinformation ist auch als PDF zum Herunterladen erhältlich.

Der Besucherbetreuung und Museumspädagogik kommt im Landesmuseum für Vorgeschichte eine zentrale Bedeutung zu: zahlreiche Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur Dauerausstellung und zu den wechselnden Sonderausstellungen, Führungen für Schulklassen und Kindergärten, Kindergeburtstage, Familiennachmittage und viele weitere Angebote finden hier täglich statt. Aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten konnten bisher jedoch viele Anfragen nicht erfüllt werden. Mit dem Ausbau der Räumlichkeiten der Museumspädagogik am Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ist es künftig möglich, sehr viel mehr Schüler als bisher an die Archäologie unseres Landes heranzuführen. Standen der Museumspädagogik bisher 117 Quadratmeter zur Verfügung, so sind es nun 230 Quadratmeter, davon 143 Quadratmeter im umgebauten »Gartenhaus«.

Das »Gartenhaus« wurde 1930 als Lehr- und Versuchswerkstatt für die Instandhaltung von Kunstwerken der Provinzialbehörde der Provinz Sachsen errichtet, 1960 führte erhöhter Platzbedarf zum Ausbau des Dachgeschosses. Durch die aktuelle Umbaumaßnahme konnten Büros, Räume für die Museumspädagogik und ein Werkstattraum geschaffen werden, die den aktuellen Richtlinien der Arbeits- und Betriebssicherheit entsprechen und zudem barrierefrei zugänglich sind. Das denkmalgeschützte Erdgeschoss blieb dabei weitgehend erhalten, das Obergeschoss wurde als Fachwerkkonstruktion aus Holz mit Dämmfassade umgesetzt.
Die Bauarbeiten fanden von September 2015 bis November 2016 statt, danach erfolgten noch kleinere Nacharbeiten. Insgesamt waren am Bau 35 Firmen beteiligt, davon 34 aus der Region und eine aus dem Erzgebirge. Die Projektleitung hatte das Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt inne, die Bauüberwachung übte das Büro dietzsch & weber aus.

Kulturstaatssekretär Dr. Gunnar Schellenberger übergab im Beisein von Landesarchäologen Prof. Dr. Harald Meller und dem Geschäftsführer des Landesbetriebes »Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt«, Klaus Teichert, am heutigen 5. Mai das Gebäude seiner neuen Bestimmung. »Wir sind sehr glücklich, mit dem Ausbau der Museumspädagogik am Landesmuseum für Vorgeschichte diesen außerschulischen Lernort entscheidend verbessert zu haben. Das Landesmuseum ist seit langem eine für das Image unseres Landes herausragende Institution, die nunmehr in die Lage versetzt wird, ihre erfolgreiche Vermittlungsarbeit verstärkt fortzusetzen – getreu dem Motto, Kinder rechtzeitig an die Wissenschaft heranzuführen«, so Staatssekretär Schellenberger.

Am Rande des Termins wurde darüber hinaus eine neue Publikation über das Landesmuseum für Vorgeschichte vorgestellt:
Holger Brülls: Moderne und Monumentalität. Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle von Wilhelm Kreis und seine expressionistischen Wandbilder. Mit einem einführenden Beitrag von Bernd Zich; Fotoaufnahmen von Juraj Lipták; Halle (Saale) 2016.

Das 1918 eröffnete Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle wurde vor und während des Ersten Weltkrieges nach Entwürfen von Wilhelm Kreis errichtet, der sich damit als führender Museumsarchitekt seiner Zeit profilierte. Der neoklassizistische Bau birgt nicht nur eine der bedeutendsten archäologischen Sammlungen Deutschlands. Er ist das erste eigens als vor- und frühgeschichtliches Museum konzipierte Gebäude überhaupt. Das Buch macht mit Architektur und Entstehungsgeschichte des Bauwerks bekannt und rückt es in die spannenden und auch zeitgeschichtlich brisanten Architektur-, Kunst- und Kulturdebatten der Weltkriegsepoche. Hauptattraktion der baufesten Ausstattung sind bis heute die 1918 vollendeten Wandmalereien mit germanischen Ritual-Szenen im Treppenhaus. Konzipiert und ausgeführt von Paul Thiersch, dem Gründungsdirektor der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein, handelt es sich dabei um die erste Raumausmalung im Stil des deutschen Expressionismus, die in monumentalen Dimensionen in einem öffentlichen Profanbau ausgeführt werden konnte. Die Wandbilder werden hier zum ersten Mal umfassend fotografisch dokumentiert und kunsthistorisch gedeutet. Architektur, moderne Museumskultur und zeitgenössische Kunst verbinden sich in diesem Bau des frühen 20. Jahrhunderts zu einem Gesamtkunstwerk von einzigartiger kulturhistorischer Bedeutung.

336 Seiten, s/w und farbig bebildert, Namen- und Ortsregister, Abbildungsnachweis, Literaturverzeichnis, Festeinband 24 x 30 cm, ISBN 978-3-944507-52-1, 39,90 EUR.

Kontakt

Dr. Alfred Reichenberger
Stellvertretender Landesarchäologe, Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
+49 345 5247-312
areichenberger@lda.stk.sachsen-anhalt.de

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
– Landesmuseum für Vorgeschichte –

Bildrechte der Pressefotos

Die Bildrechte an den Aufnahmen werden ausschließlich und einmalig für eine Publikation im Zusammenhang mit dem Pressetermin erteilt. Jegliche Wiederverwendung oder Neuauflage ist vorab schriftlich zu beantragen. Eine anderweitige Verwendung ist nicht gestattet. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Das Copyright ist stets vollständig und korrekt anzugeben. Wir bitten um ein kostenloses Belegexemplar der Veröffentlichung.

Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Bilder gern zu. Bitte wenden Sie sich an die Öffentlichkeitsarbeit des Landesamts telefonisch unter +49 345 5247-384 oder per E-Mail unter oeffentlichkeitsarbeit@lda.stk.sachsen-anhalt.de.

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