Beginn der neuen Ausgrabungen im Umfeld des Ringheiligtums Pömmelte
8. Mai 2019
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Das Ringheiligtum von Pömmelte ist seit seiner feierlichen Wiedereröffnung im Juni 2016 nicht nur zu einem kulturtouristischen Highlight in der Region geworden, sondern steht auch weiterhin im Interesse archäologischer Forschungen. Die Weiterführung der Grabungen ist »nicht nur von besonderem Interesse für das Gesamtverständnis des Ringheiligtums und seines Umfeldes, sondern vertieft auch die internationale Freundschaft zu den Kollegen in Southampton«, so der Staatssekretär für Kultur des Landes SachsenAnhalt Dr. Gunnar Schellenberger. »Zudem erwarten wir weitere positive Impulse für die kulturtouristische Entwicklung der Region«.
Die Untersuchungen finden in Kooperation mit dem Salzlandkreis, der Kloster Bergesche Stiftung, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der University of Southampton statt und dauern noch bis September an.
Bei den vergangenen Ausgrabungen konnte eine Fläche von etwa 4.000 Quadratmeter untersucht werden. Aus der Kampagne im letzten Jahr besonders hervorzuheben ist das größte Haus der frühbronzezeitlichen Siedlung, das anhand von Pfostenstellungen, die sich als dunkle Verfärbungen im Boden abzeichnen, identifiziert werden konnte. Es stellt mit seinem zweischiffigen Grundriss von 29 Meter Länge und sieben Meter Breite, dem offenen Ost-Ende und dem abgerundeten Westgiebel einen typischen Vertreter des frühbronzezeitlichen Hausbaus dar. Zu den weiteren Befunden zählen insgesamt acht endneolithische und frühbronzezeitliche Bestattungen.
Dass das Gelände der frühbronzezeitlichen Siedlung auch in historischer Zeit bzw. im Mittelalter genutzt wurde, belegen die Überreste eines Altweges mit Fahrmulden sowie drei Gruppen mit insgesamt elf Bestattungen (8. bis 11. Jahrhundert). Die Toten, darunter vor allem Frauen und Kinder, wurden in Nordwest-Südost ausgerichteten Grabgruben niedergelegt. Möglicherweise steht dieser Friedhof im Zusammenhang mit einer unweit südlich des Ringheiligtums gelegenen mittelalterlichen Wüstung.
Im Mittelpunkt der aktuellen Grabungskampagne stehen weitere zu erwartende Hausbefunde der frühbronzezeitlichen Siedlung sowie bislang nicht untersuchte Bereiche östlich der Anlage.
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