Bund beschließt großzügige weitere Förderung und Entwicklung des Ringheiligtums Pömmelte
27. November 2020
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Seit seiner Eröffnung im Jahre 2015 hat sich das sogenannte Ringheiligtum von Pömmelte im Landkreis Schönebeck zu einem Besuchermagneten entwickelt. Seit 2005 führt dort das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in enger Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Southampton (Großbritannien) archäologische Untersuchungen durch. 2015 wurde eine Rekonstruktion der Kreisgrabenanlage am authentischen Ort eröffnet. Trotz der durch die Coronavirus-Pandemie bedingten Einschränkungen besuchten allein von Januar bis Mai 2020 30.000 Menschen die Anlage, deren Umfeld auch weiterhin archäologisch erforscht wird.
Die zügige Aufarbeitung und Auswertung der erzielten Ergebnisse verschiedenster wissenschaftlicher Disziplinen, auch im Hinblick auf die digitale Umsetzung der noch laufenden Untersuchungen wird nun durch den Bund großzügig mit 400.000 € unterstützt.
Diesen Beschluss des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages teilte das Ausschussmitglied Patricia Lips (CDU), die sich auf Einladung von Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger auch schon selbst ein Bild vor Ort machen konnte, am 26. November 2020 mit.
»Wir sind dem Bund hierfür außerordentlich dankbar. Damit kann die wissenschaftliche und touristische Erschließung des Ringheiligtums von Pömmelte weiter zügig vorangetrieben werden«, so der Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur, Rainer Robra. Und Staatssekretär Schellenberger ergänzt: »Die Kreisgrabenanlage ist nicht nur ein wesentliches Element zum Verständnis der Himmelsscheibe von Nebra, sondern beweist die weitläufigen kulturellen Verbindungen am Ende des 3. Jahrtausends vor Christus bis hin ins englische Stonehenge.«
Ziel der Wissenserschließung und der daraus resultierenden Wissensvermittlung ist die Kontextualisierung der mitteldeutschen Funde und Monumente einer einzigartigen Rituallandschaft in einer überregionalen Zusammenschau. Die Anlage von Pömmelte und ihr Umfeld haben das Potential, einer der Hotspots für ein geschichts- und archäologieinteressiertes Publikum aus ganz Europa zu werden – und dies nicht nur vor Ort, sondern durch digitale Features von jedem beliebigen Ort aus. Gerade die digitale Erschließung archäologischer Monumente gewinnt analog zur touristischen eine immer zentralere Bedeutung.
Bislang wurden im unmittelbaren Umfeld des Ringheiligtums über 70 Hausgrundrisse freigelegt, von denen mindestens 60 aus der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur stammen, in die auch die Himmelsscheibe von Nebra gehört. Die Siedlung ist damit bereits jetzt die größte dieser Zeit in Mitteleuropa. Daneben fanden sich zahlreiche – auch ältere – Bestattungen sowie ein Vorläuferheiligtum. Im unmittelbaren Umfeld des Ringheiligtums entsteht derzeit im Auftrag des Salzlandkreises ein Besucherzentrum. Nur etwa 1200 Meter entfernt liegt eine weitere Kreisgrabenanlage, die ebenfalls archäologisch untersucht und perspektivisch touristisch erschlossen werden soll.
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