Institut, Hoher Weg 8, Halle (Saale)
Novemberg 2021
Das Institutsgebäude des Fachbereichs Biologie und Pharmakologie der Martin-Luther-Universität auf dem naturwissenschaftlichen Campus im Norden der Stadt besitzt eine 1987 von Prof. Rüdiger Reinel (1939 bis 2016) geschaffene raumhohe Fensterwand mit dem Titel »Mathematik« (250 mal 1200 Zentimeter) (Abbildung 1). Sie ist prägendes Architekturelement im Eingangsfoyer des ursprünglich als Pädagogische Hochschule errichteten Institutskomplexes. Die Arbeit entstand im Auftrag des Büros für architekturbezogene Kunst/Halle. Es handelt sich um eine symbolisch-dekorative Komposition in kleinteilig musivischer Technik mit klassischer Verbleiung, bestehend aus farblosen Float- und Kathedralgäsern, starkfarbigen Echtantikgläsern, Kugelprismen und teils in Schwarzlot eingefügten mathematischen Formeln und Namen von Mathematikern, Philosophen und Astronomen (Abbildung 2).
Die Glaswand ist von besonderem Interesse als Beispiel für die Verwendung von Glasmalerei in profanen Raumkontexten, zudem handelt es sich um eine exemplarische und unverändert erhaltene Arbeit des von Reinel geleiteten und wesentlich geprägten Fachbereichs für »architekturbezogene Glasgestaltung« an der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein in den späten 1980er Jahren. Die Ausführung erfolgte in der Quedlinburger Glaswerkstatt der Hochschule.
Text: Holger Brülls
Redaktion: Sabine Meinel, Uwe Steinecke
Online-Redaktion: Anja Lochner-Rechta