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Polizei stellt illegal ausgegrabene archäologische Funde sicher – Kurzbestimmung der sichergestellten Funde

16. November 2018

Die folgende Presseinformation ist auch als PDF zum Herunterladen erhältlich.

Die von der Polizei im Zuge einer Hausdurchsuchung sichergestellten archäologischen Objekte wurden dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) einzeln aufgelistet übergeben und einer vorläufigen Schnellbegutachtung unterzogen.

Unter den Funden ragt vor allem eine buckelverzierte Bronzetasse vom sogenannten Typ Fuchsstadt hervor, der nach einem Fundort in Hessen benannt ist. Fuchsstadt-Tassen besitzen eine relativ weite Verbreitung, sodass sich ihr Herstellungszentrum nicht lokalisieren lässt. Das sichergestellte Exemplar ist in die späte Bronzezeit, in die Zeit des 11. Jahrhunderts vor Christus, zu datieren. In der Tasse lagen weitere Bronzefunde: drei Anhänger und zahlreiche Beschlagteile mit zum Teil anhaftenden organischen Resten. Diese müssen, wie die gesamten Funde, zunächst noch einer eingehenderen archäologischen und naturwissenschaftlichen Untersuchung unterzogen werden.

Ebenfalls in die späte Bronzezeit gehören ein Bronzearmring und das Fragment einer Sichel, die jedoch aus anderen Zusammenhängen stammen.

Daneben sind mehrere Dutzend Flintenkugeln und Geschossteile zu nennen, darunter auch moderne Munitionsteile; ferner Ringe, Bleiplomben, Manschettenknöpfe, zwei Mundstücke von Blechblasinstrumenten, ein Fingerhut und anderes mehr.

Unter den weit über hundert Münzen befinden sich Prägungen des Deutschen Reiches, der DDR und der Bundesrepublik. Zahlreiche Stücke müssen erst noch einer genaueren Bestimmung unterzogen werden.

Es sind jedoch insbesondere die bronzezeitlichen Gegenstände, die von großem kulturhistorischem Wert sind, da sie vielleicht Hinweise auf weiter reichende Beziehungen Mitteldeutschlands zu anderen Regionen in dieser Zeit erlauben werden.

Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt bedankt sich für die konstruktive Zusammenarbeit und beglückwünscht die Polizei zu ihrem Erfolg, der über den aktuellen Fall hinaus auch ganz allgemein ein Zeichen gegen das Raubgräbertum setzen wird.

Kontakt

Dr. Alfred Reichenberger
Stellvertretender Landesarchäologe, Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
+49 345 5247-312
areichenberger@lda.stk.sachsen-anhalt.de

Prof. Dr. Matthias Becker
Referatsleiter und Gebietsreferent
+49 345 5247-419
mbecker@lda.stk.sachsen-anhalt.de

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