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Höhepunkt einer erfolgreichen Kooperation: Eröffnung der Ausstellung ›Krieg. Auf den Spuren einer Evolution‹ im Naturhistorischen Museum Wien

22. Oktober 2018

Die folgende Presseinformation ist auch als PDF zum Herunterladen erhältlich.

Vom 24. Oktober 2018 bis zum 28. April 2019 wird im Naturhistorischen Museum Wien (NHM) die Ausstellung ›Krieg. Auf den Spuren einer Evolution‹ zu sehen sein. Die Ausstellung entstand in Kooperation zwischen dem NHM und dem Landesmuseum für Vorgeschichte Halle und beruht auf dem Konzept der erfolgreichen Sonderausstellung ›Krieg – eine archäologische Spurensuche‹, die vom 6. November 2015 bis zum 22. Mai 2016 im Landesmuseum für Vorgeschichte gezeigt wurde. Die Schau in Halle stand unter der Schirmherrschaft des damaligen Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Joachim Gauck. Der reich bebilderte, gleichnamige Begleitband zur Ausstellung, der insbesondere bei Fachwissenschaftlern auf äußerst positive Resonanz stieß, ist mittlerweile vergriffen.

Ausgangs- und Mittelpunkt der Präsentation in Halle war das im Block geborgene und für die Ausstellung präparierte Massengrab von Lützen. Es enthält die sterblichen Überreste von 47 Gefallenen, Opfer der Schlacht von Lützen am 6./16. November 1632, einer der blutigsten Schlachten des Dreißigjährigen Krieges, in der auch die Symbolfigur der protestantischen Kriegspartei, Schwedenkönig Gustav II. Adolf sein Leben verlor. Im Vorfeld der Ausstellung wurde das Grab nicht nur sorgfältig freigelegt, sondern auch mit modernsten bioarchäologischen Methoden untersucht und ausgewertet. Dies ermöglichte es, ›Steckbriefe‹ für jeden einzelnen Gefangenen mit detaillierten Angaben zu dessen Herkunft, Lebensumständen und Sterbedaten zu erstellen und den namenlosen Toten auf diese Weise einen Teil ihrer Identität wiederzugeben.

Auch die Wiener Ausstellung ›Krieg. Auf den Spuren einer Evolution‹ stellt das Lützener Massengrab ins Zentrum. Wien ist damit bislang erst der zweite Ort, an dem dieses bedeutende Mahnmal gegen den Krieg öffentlich zu sehen sein wird. Daneben begibt sich die Ausstellung im NHM, ebenso wie diejenige in Halle, auf die Suche nach dem Ursprung des Phänomens ›Krieg‹, setzt aber auch eigene Akzente. So werden verschiedene Themen mit Hilfe von Exponaten von österreichischen Fundplätzen beleuchtet, wie zum Beispiel das Phänomen kollektiver Gewalt im Neolithikum anhand der Funde aus dem niederösterreichischen Asparn-Schletz, wo vor 7.000 Jahren circa 150 Individuen einem gewaltsamen Tod zum Opfer fielen. Daneben schlägt die Wiener Ausstellung in zeitlicher Hinsicht einen größeren Bogen über die Schlachtfelder von Asparn und Deutsch Wagram aus dem napoleonischen Krieg (1809) bis zum Ersten Weltkrieg.

Das Naturhistorische Museum Wien, dessen Bestände, darunter die 29.500 Jahre alte Venus von Willendorf, weltberühmt sind, und das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle sind bereits seit der großen Landesausstellung rund um die Himmelsscheibe von Nebra ›Der geschmiedete Himmel‹ (2004) durch einen lebendigen wissenschaftlichen und technischen Austausch miteinander verbunden. Diese Verbundenheit führte auch zum Abschluss des Kooperationsvertrages zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit und Durchführung der Ausstellung ›Krieg. Auf den Spuren einer Evolution‹ im Juli 2017. Für die Arbeit des Landesmuseums für Vorgeschichte ist diese Kooperation auch als Ausdruck der internationalen Werkschätzung für die wissenschaftlichen Leistungen und die Archäologie Sachsen-Anhalts von Bedeutung.

Die Ausstellung ›Krieg. Auf den Spuren einer Evolution‹ im Naturhistorischen Museum Wien ist ein Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 und erinnert an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren sowie an den Beginn des Dreißigjährigen Krieges vor 400 Jahren. Sie wird am morgigen Dienstag, den 23. Oktober 2018, im Beisein des Staatssekretärs für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Gunnar Schellenberger, der als Vertreter der Landesregierung von Sachsen-Anhalt ein Grußwort halten wird, vom Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Österreich, S. E. Johannes K. Haindl, eröffnet.

Kontakt

Dr. Alfred Reichenberger
Stellvertretender Landesarchäologe, Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
+49 345 5247-312
areichenberger@lda.stk.sachsen-anhalt.de

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