Jahrgang 2019
Die frühmittelalterliche Kuckenburg bei Esperstedt im Saalekreis liegt etwa fünf Kilometer nordöstlich von Querfurt, unweit des heutigen Ortes Kuckenburg, auf einem beeindruckenden Bergsporn – dem Kranzberg – der allein schon aus topografischen Gründen für die Anlage einer Befestigung prädestiniert ist.
Ein Eintrag in den Annalen Bertiniani beschreibt Ereignisse aus dem Jahr 839 im Gebiet des heutigen Anhalts: »[…] einem sächsischen Aufgebot gelang es, den sorbischen Kleinstamm der Colodici zu überwinden, ihren König Cimusclo zu töten und ihre Hauptfeste Kesigesburch [Cösitz bei Köthen] sowie 11 weitere Burgen zu erobern« (Herrmann 1974, 268). Dies ist ein Beispiel einer möglichen Ursache für das Aufgeben einer frühmittelalterlichen beziehungsweise mittelslawischen Siedlung, die im Jahr 2014 im Rahmen des Deichneubaus bei Jeßnitz, Stadt Raguhn-Jeßnitz, Landkreis Anhalt-Bitterfeld untersucht wurde.
Die vorgeschichtlichen Burgen Sachsen-Anhalts waren zu ihrer Zeit mächtige Festungen, oft dicht bevölkert und sicher politisch bedeutend. Da aber ihre einst mächtigen Wälle ausschließlich aus Holz und Erde errichtet wurden, ihre Gräben in den anstehenden Boden eingetieft waren und ihre Innenbebauung aus verputzten Holzhäusern bestand, sind die Reste dieser Burgwälle heute meist nur noch anhand von leichten Unebenheiten im Gelände zu erkennen.
Wer hätte nicht gerne einen Wunsch frei? Die Vorstellung vom Wünschen und jemandem, der einem diese Wünsche erfüllt, geheime oder offene, ist seit jeher mit dem menschlichen Sein verbunden. Mit einem Wunsch Dinge geschehen zu lassen oder ungeschehen zu machen „oder den Lauf des Schicksals zu beeinflussen“ findet sich in vielen Erzählungen der Vergangenheit und ist ebenso Teil heutiger neuer Geschichten.
Schankwirtschaften gelten als Brennpunkte des sozialen Lebens und waren bis weit in das 20. Jahrhundert hinein – bis zum Siegeszug von Fernseher, Sportheim und Diskothek – von hoher gesellschaftlicher Bedeutung. Kaum eine andere öffentliche Einrichtung nahm im Privat- und mitunter auch im Arbeitsleben der Menschen einen vergleichbaren Stellenwert ein. Eine der bekanntesten Schankwirtschaften in Burg bei Magdeburg, Landkreis Jerichower Land, war die »Scharfe Ecke«.
Seit 1965 begeht der ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger Wolfgang Bernhardt den „Rosinenberg“ bei Oberthau und sammelte so rund 1400 Silexartefakte, welche auf einer Fläche von 400 Quadratmetern auf der Oberfläche verstreut lagen. Oberthau ist ein Ortsteil des Dorfes Ermlitz und gehört zur Gemeinde Schkopau im Saalekreis.
Im Jahr 2017 führte Otto Möbius, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Oberflächenbegehungen auf einem Höhenzug am Niederungsrand der Elbe bei Lübsim Jerichower Land durch. Dabei konnte er eine Schmuckscheibemit romanischer Durchbruchzier bergen.
Das Fragment eines silbernen Fingerrings mit eingefasster Gemme wurde als Einzelfund 2014 bei einer Begehung in Haldensleben nahe der Wüstung Wichmannsdorf entdeckt. Zwar bleibt der Ring ohne Fundzusammenhang, doch lassen Form, Darstellung sowie vergleichbare Funde Rückschlüsse auf seine Herkunft und Bedeutung zu. Das silberne Ringband ist unterhalb der Schultern gebrochen.
Die zernarbte und archaisch anmutende Kleinskulptur ist mit den Maßen 71 Millimeter mal 41 Millimeter knapp handtellergroß. Dargestellt ist ein nackter Mann, der sitzend seine Arme ausbreitet. Das Figürchen ist unproportioniert, wie überhaupt die Gestaltung ein nur einfaches Niveau erreicht. Nicht besser ist die technische Ausführung. Die Vollplastik wurde in nur mäßiger Qualität aus Buntmetall gegossen; und das offenbar mit Pannen.
Das KZ Langenstein-Zwieberge, südlich von Halberstadt gelegen, wurde im Frühsommer 1944 als Außenlager des KZ Buchenwald errichtet. Die Gefangenen und Zwangsarbeiter sollten für die Untertage-Verlagerung der Produktion der Halberstädter Junkers-Werke zusammen mit örtlichen Baufirmen ein Stollensystem in den nördlich gelegenen Thekenbergen ausschachten.
Im Zuge des Einbaus einer Fußbodenheizung im Dom zu Zeitz (Burgenlandkreis)mussten im Jahr 1996 Bestattungen im Kircheninneren notgeborgen werden. Eine der tonnengewölbten Grüfte befand sich im nördlichen Kirchenschiff unter dem Platz der 1676 errichteten Kanzel. Dort hatte eine wohl über 60 Jahre alte Frau ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ihre Identität blieb zunächst im Dunkeln, da keine oberirdische Kennzeichnung durch einen Grabstein oder ein Epitaph erhalten war.
An Weihnachten feiert die Christenheit traditionell die Geburt Jesu Christi. Doch existieren über den tatsächlichen Tag seiner Geburt keinerlei Aufzeichnungen. Entsprechend streiten die Gelehrten schon seit dem 2. Jahrhundert über die Festlegung dieses Datums. Ein römischer Kalender aus der Mitte des 4. Jahrhunderts, der sogenannte „Chronograph von 354“, fixiert dann erstmals schriftlich den 25. Dezember als: „Natus Christus in Betleem Iudeae“(MGH.AA 9,71).